Multimediale, datenbasierte und interaktive Wissensdarstellungen nehmen eine zunehmend zentrale Rolle ein. Sie bieten nicht nur eine Grundlage für die Wissensvermittlung, sondern bilden auch den Rahmen für den Erwerb von Wissen. Während avancierte mediale Versinnlichungsmöglichkeiten in den Wissenschaften lange vernachlässigt wurden, liegt diesbezüglich in den Künsten und den Designausrichtungen ein besonderes Kompetenzfeld.
Der Studienschwerpunkt ”Interaktives Informationsdesign” hat sich die Suche nach gestalterischen Lösungen insbesondere interaktiver und visueller Fragestellungen im Bereich der Wissensdarstellung bereits seit Jahren erfolgreich zur Aufgabe gemacht und ist bestrebt, diesbezügliche Forschungen mit dem Forschungsschwerpunkt visuelle Wissenschaftskommunikation in Kooperation mit verschiedenen Exzellenzclustern und Sonderforschungsbereichen der Christian-Albrechts Universität zu Kiel intensiv auszubauen.
Ziel der Schwerpunktbildung im Themenfeld der visuellen Wissenschaftskommunikation ist es, eine eigenständige Forschung zu entwickeln, die neue Methoden und Formate der Wissensvermittlung aufzeigt. Hierbei kooperiert man eng mit WissenschaftlerInnen, um deren Kommunikationsanforderungen und -motivationen zu ergründen und aktiv zu unterstützen.
Eine tragende Rolle spielen hier interaktive, datenbasierte und vernetzte Medien. Wie keine andere technologische Entwicklung haben digitale Medien gesellschaftliche Prozesse und Kommunikationsformate hervorgebracht, deren Potential es auch im Sinne einer neuen, visuellen Wissenschaftskommunikation zu erforschen und zu gestalten gilt.
Im Fokus stehen hierbei existierende und potentielle künstlerisch-gestalterische Möglichkeiten, Kunst, Design und Wissenschaft miteinander in Verbindung treten zu lassen:
- Welche neuen Formate kommunizieren mittels interaktiver Medien und den etablierten Methoden des Kommunikationsdesigns die Erkenntnisse der Wissenschaft?
- Wie lässt sich an wissenschaftliches Arbeiten gestalterisch anschließen, damit sie im Sinne des Experience Designs sinnlich wahrnehmbar und emotional erfahrbar wird?
- Welche Ausdrucksformen kennen die Kunst und das Design, um wissenschaftliche Forschung faktisch richtig darzustellen, sie aber gleichzeitig emotional erlebbar zu machen – sei es visuell, interaktiv, taktil oder kinästhetisch?
- Die verständliche Darstellung von umfangreichen Datensätzen nimmt eine bedeutende Rolle in der Wissenschaftskommunikation ein. Welche Synergien können wir schaffen aus der wissenschaftlichen Datenanalyse und den Visualisierungsstrategien aus der Designforschung?
In dem umfangreichen Bildband ”Sensing the Ocean – A Collaboration between Art, Design and Science”, der zusammen mit den Professoren Manfred Schulz und Stephan Sachs entstanden ist, sind die Projekte für das Meeresforschungs-Cluster ”The Future Ocean” und theoretische Reflexionen zur Wissenschaftsvisualisierung dokumentiert:
Sensing the Ocean – A Collaboration between Art, Design and Science
Weitere beispielhafte Projekte in den interaktiven Medien mit einem Schwerpunkt Wissenschaftsvisualisierung :